Das Leben in Kenia ist nicht einfach. Ganz simple Arbeiten dauern so ziemlich den ganzen Tag und es bleibt wenig Zeit zum Spielen. Schon Sechsjährige müssen ihre Wäsche alleine waschen. Sie haben nur eine einzige Schuluniform und die muss am nächsten Tag wieder sauber sein, damit sie überhaupt am Unterricht teilnehmen dürfen. Die Schuhe müssen geputzt und Unterrichtsstunden nachgearbeitet werden. Die Kinder stehen 5 Uhr morgens auf, machen die Betten und essen Uji – ein Gericht so ähnlich wie Haferbrei, aber aus Hirse- und Maismehl, das in Wasser gekocht wird. Noch vor 6 Uhr gehen sie los zur Schule. Das dauert zu Fuß etwa 30 bis 45 Minuten. Die älteren (10-14 Jahre) führen die jüngeren (5-10 Jahre). Wenn sie zwischen 16 und 17 Uhr nach Hause kommen, hat jeder noch Arbeiten zu erledigen. Angefangen bei Blätter wegkehren, Müll verbrennen, Holz hacken, Tiere hüten, über Feuer machen für das Abendbrot, das die Kinder vorher auch in der Küche vorbereiten, bis hin zum Wäsche waschen und Hausaufgaben machen. Uff… Man hat es nicht leicht als kleiner Afrikaner. Aber die Kinder haben Power und man kann nur darüber staunen, wie schnell sie lernen und wie gut sie sich motivieren können und einander helfen.
Wasser wird bei Niederschlag in der Regenzeit gesammelt, also 2 Mal im Jahr, und in Behältern zu 10 tausend Litern aufbewahrt. Das Wasser reicht für ein paar Monate. Eine zweite Quelle für das Dorf ist der leicht salzige Fluss. Von dort wird das Wasser zum Zentrum geleitet und fließt durch ein Rohr mehr oder weniger quer durch den Hof. Geplant ist, das Wasser so durch das Zentrum zu leiten, dass es in der Nähe der Latrinen (und der noch zu bauenden Waschbecken), der Bäder (und Duschen) und der Küche (Waschbecken) vorbeikommt. Bis es soweit ist müssen die Kinder noch das Wasser zum Waschen holen. Im März 2017 haben wir eine erste Wasseranlage zur Probe installiert und das Wasser zum Schlafraum der Mädchen geleitet, wo aus einer Dusche und einem Wasserhahn jetzt Wasser zum Wäschewaschen herauskommt. Zur Probe deshalb, weil wir in den nächsten Wochen schauen wollen, ob die Kinder sich darum kümmern und die ziemlich afrikanische Installation nicht gleich kaputtmachen und ob der Druck ausreicht, damit keine extra Pumpen gebraucht werden.
Es fehlen außerdem noch ca. 300 €, für die wir Sponsoren finden müssen. Unsere Freiwilligen erledigen alles ohne Bezahlung.
Der Strom im Kinderheim kommt und geht, meistens fällt er ganz aus. Er reicht meistens sowieso nur für eine schwache Glühbirne und das auch nicht in jedem Zimmer. Draußen spielt sich meist alles im Dunkeln ab. Nach Einbruch der Dunkelheit ist es aber auch ein bisschen gefährlich, weil Skorpione, Schlangen und andere Lebewesen unterwegs sind, auf die man barfuß nicht unbedingt treffen sollte.
Darum wollen wir Sonnenkollektoren anbringen. Wiederum mit der unentgeltlichen Unterstützung durch unsere Freiwilligen, weshalb wir nur noch 1500€ für Materialkosten brauchen.